Starker Negativzinsrabatt der SNB an die Banken im November: Die Drohungen, die Negativzinsen weiter zu geben, müssen nun aufhören

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Blog Daniel Lampart

Die Banken haben in den vergangenen Wochen scharf auf die SNB und den Negativzins geschossen. Aufgrund der vorgebrachten Argumente werden gewisse Zweifel am ökonomischen Sachverstand der Verantwortlichen wach. Wenn man auf Frankenanlagen weniger Zins erhält als auf Anlagen im Euro, ist es wohl evident, dass man sich eine Investition in den Franken genau überlegt. Das ist der Zweck des Negativzinses. Und den erfüllt er auch. Vor der Aufhebung des Mindestkurses war es umgekehrt. Während die EZB ihre Zinsen Ende 2014 in den Negativbereich senkte, blieb die SNB bei Null. Prompt verzeichnete der Franken mehr Zuflüsse. Die SNB musste auf dem Devisenmarkt intervenieren und Franken kaufen.

Der Druck der Banken auf die SNB hat Wirkung gezeigt. Die SNB hat den Banken auf November 2019 grössere Freibeträge zugestanden. Die Auswirkungen auf die Negativzinsbelastung der Banken sind immens. Gross- und Kantonalbanken zahlen heute noch rund ein Viertel bis ein Drittel der Negativzinsen, die sie vor der Erhöhung der Freigrenze haben aufwenden müssen. Damit sollte eigentlich auch die Diskussion über die Weitergabe der Negativzinsen vom Tisch sein. Normale Privatkunden und Pensionskassen dürfen nicht mit Negativzinszahlungen belastet werden.

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Daniel Lampart

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