Unterschäftigung Anfang 2021 wieder gestiegen - wenn die Kantone bei der Ausschüttung der Härtefallgelder nicht Gas geben, wird die Arbeitslosigkeit weiter zunehmen

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Blog Daniel Lampart

Seit Montag, 18. Januar 2021, sind zusätzlich zu Restaurants, Kultureinrichtungen usw. auch Teile des Detailhandels wieder geschlossen. Damit sind nun schätzungsweise gegen 400'000 Erwerbstätige oder rund 8 Prozent aller Erwerbstätigen direkt von den Schliessungen betroffen – gegenüber ungefähr 550'000 in der ersten Welle. Davon über 100’000 im Detailhandel, rund 160'000 im Gastgewerbe und ungefähr 100'000 in den übrigen Dienstleistungsberufen (Kultur, Fitnesscenter u.a.). Diese Zahlen basieren auf der Unternehmensstatistik des BFS.

Das hat natürlich Auswirkungen auf Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit. Gegenwärtig dürfte die Unterbeschäftigung in der Schweiz grob geschätzt rund 12 Prozent betragen (gemessen in Vollzeitstellen). Diese Zahl der Unterbeschäftigung enthält die Erwerbslosen und die Arbeitnehmenden in Kurzarbeit, aber auch Teilzeitangestellte, die ein höheres Pensum arbeiten möchten. Diese erste Schätzung für das 1. Quartal 2021 basiert auf den verfügbaren Informationen zur Anzahl Stellensuchender, zur Voranmeldung für Kurzarbeit und zur Einkaufsaktivität der Schweizer Bevölkerung.

Die Unterbeschäftigung ist mit 12 Prozent viel höher als in früheren Rezessionen, wie beispielsweise der Finanzkrise. In der Finanzkrise, von der man vor Corona davon ausging, dass sie die Jahrhundertkrise gewesen sei, lag die Unterbeschäftigungsquote bei rund 7 Prozent.

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Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

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